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Schulchronik Friedrichgymnasium
Das Friedrichgymnasium kann auf eine lange Tradition verweisen. Die Gründung der Schule erfolgte bereits im Jahre 1522 als Lateinschule, im Jahre 1713 wurde vom damaligen Herzog Friedrich II. bereits der Name "Gymnasium" vergeben.
Das Gymnasium als höhere Bildungseinrichtung war später in verschiedenen Gebäuden der Stadt Altenburg untergebracht. Das heutige Hauptgebäude in der Geraer Str. 33 wurde 1902 als Lehrerseminar eingeweiht und ab 1930 als Gymnasium genutzt. Von 1946 bis 1990 hieß die Einrichtung Erweitere Oberschule "Karl Marx", und viele Altenburger haben in dieser Zeit an der "Penne" ihr Abitur abgelegt.
Anlässlich von Jahrgangs- bzw. Klassentreffen besuchen ehemalige Schüler und Lehrer gern ihre "alte Bildungsstätte". Nach der Wende, erst als Staatliches Gymnasium Geraer Straße und seit 1993 offiziell als Friedrichgymnasium, behielt die Schule ihren Status als höhere Bildungseinrichtung. Zum Schuljahr 2002/2003 wurden das Friedrichgymnasium und das Platanengymnasium zu einem Gymnasium vereint. Die wechselvolle Geschichte des Schulteils Platanenstraße geht bis ins Jahr 1991 zurück, als in der Platanenstraße 3a das Gymnasium Süd-Ost gegründet wurde.
Im Jahr 1993 zog das Erich-Mäder-Gymnasium in das Gebäude Platanenstraße 3 ein und aus diesen beiden Gymnasien entstand im Jahr 1995 durch Zusammenschluss das Platanengymnasium. Mit Wirkung vom 1. August 2002 erfolgte im Rahmen der Schulnetzplanung auf Beschluss des Kreistages der Anschluss an das Friedrichgymnasium. Im Schuljahr 2003/2004 gab es letztmalig einen Abiturjahrgang "Platane".
Die engagierte Tätigkeit der Lehrkräfte und Schüler und das weitere Zusammenwachsen der Schulteile sichern die Kontinuität der gymnasialen Ausbildung in hoher Qualität. Somit haben auch die Schüler und Lehrer im Schulteil Platane an den hervorragenden Ergebnissen des Friedrichgymnasiums, sowohl im unterrichtlichen als auch im außerunterrichtlichen Bereich wie z.B. bei "Jugend forscht - Schüler experimentieren", beim Bundesfremdsprachenwettbewerb, bei künstlerischen Wettstreiten und bei sportlichen Wettkämpfen im Rahmen von "Jugend trainiert für Olympia" Ihren Anteil. Ein besonderes Aushängeschild ist der Schulchor "Platane" unter der Leitung von Frau Kipping, der bei zahlreichen Veranstaltungen mit niveauvollen Beiträgen auftritt.
Neben dem Unterricht nach der amtlichen Stundentafel des Landes Thüringen mit dem Schwerpunkt im mathematisch-naturwissenschaftlich-informationstechnischen Bereich wird am Friedrichgymnasium auch großer Wert auf die außerunterrichtliche Tätigkeit in Arbeitsgemeinschaften, Projekten, Studienfahrten und der Teilnahme an regionalen und überregionalen Wettbewerben gelegt. So erzielten die Gymnasiasten bei "Jugend forscht - Schüler experimentieren", beim Bundesfremdsprachenwettbewerb, künstlerischen Wettstreiten und bei sportlichen Wettkämpfen im Rahmen von "Jugend trainiert für Olympia" hervorragende Ergebnisse. Die Schüler arbeiten mit Gleichaltrigen aus Quakenbrück, Litauen, Tschechien, Frankreich und den Niederlanden am europäischen Comenius- Projekt. Zur Tradition an unserem Friedrichgymnasium gehört auch der Schüleraustausch mit Frankreich und den Niederlanden.
Widerstand gegen den Stalinismus
Anlässlich des alljährlichen Treffens unseres Fördervereins im Mai 2012 staunten einige Mitglieder nicht schlecht, als sie im Spielplan unseres Landestheaters für die Saison 2012/2013 die Premiere des Stücks "Die im Dunkeln" für März 2013 angekündigt sahen. Schauspiel- Chef Bernhard Stengele hatte die Idee dazu und Zeitzeugen von damals nahmen umgehend Kontakt mit dem Theater auf. Ein aufregendes und hoch emotionales Jahr lag vor allen Beteiligten.
Eine Vielzahl von Veranstaltungen, auch in der Schule, begleitete die Vorbereitung auf das Theaterstück. So nahm unser ganzer Jahrgang 11 an einem einwöchigem Projekt zur "Stasi- Aufarbeitung" und zur Arbeit mit Zeitzeugen des Widerstandes gegen den Stalinismus teil. Auch das Theater selbst initiierte vor der Premiere stark beachtete Treffen, an denen Schüler, Lehrer, Eltern und Zeitzeugen teilnahmen. Höhepunkt war eine Matinee in der Aula des Friedrichgymnasiums. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurden Gerhard Schmale und Jörn- Ulrich Brödel in das Goldene Buch der Stadt Altenburg eingetragen.Es entstand ein filmisches Dokument, welches für Unterrichtszwecke späterer Generationen verwendet werden soll.
Am Sonntag, dem 03. März 2013, fand schließlich vor ausverkauftem Haus unter Anwesenheit vieler Zeitzeugen, der politischen Prominenz aus Stadt und Landkreis und vielen Altenburgern die großartige und unvergessliche Premiere von "Die im Dunkeln" statt. Dies wurde ein bewegender Abend für alle Anwesenden im Altenburger Landestheater.
Am 09.04.2013 gab es schließlich noch einmal eine Sondervorführung für das Friedrichgymnasium, an der neben Zeitzeugen, vielen Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums, Lehrerinnen und Lehrern und vielen Eltern auch die Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen, Frau Christine Lieberknecht teilnahm, die sich im Anschluss auch noch an einer Podiumsdiskussion mit Schülern und Gästen auf der Theaterbühne beteiligte.
Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Altenburg
(E.P. / OVZ) Zwei ehemaligen Skatstädtern ist gestern eine besondere Ehre zuteil geworden. Gerhard Schmale (80) und Jörn-Ulrich Brödel (81) trugen sich in ihrer ehemaligen Schule, dem heutigen Friedrichgymnasium, ins Goldene Buch der Stadt ein. Schmale und Brödel sind zwei noch lebende Mitglieder einer Widerstandsgruppe, die 1949 in Altenburg gegen Stalinismus und einen neuen totalitären Staat, für Demokratie und Freiheit eintraten. Vier von ihnen bezahlten den Einsatz mit dem Leben, andere erhielten hohe Haftstrafen. Schmale und Brödel unterschrieben stellvertretend für alle, die damals soviel Mut bewiesen. Oberbürgermeister Michael Wolf (50, SPD) zollte ihnen dafür seine Hochachtung.
Vor dem Eintrag ins Goldene Buch hatten die beiden Pensionäre an einem Forum mit rund 150 Gymnasiasten teilgenommen und an die Ereignisse von damals erinnert.