Als beste Thüringer Schulmannschaft hatten sich unsere 12- bis 14- jährigen Mädchen für dieses Bundesfinale qualifiziert. In der Vorrundengruppe D des Wettbewerbs „Jugend trainiert für Olympia“ spielten sie zunächst gegen das Gymnasium Heidberg aus Hamburg, das Gymnasium Walldorf aus Baden-Württemberg und das Herder-Gymnasium aus Pirna/Sachsen.

 

Wie bereits im Landesfinale Thüringen erwischten wir den stärksten Gegner der Gruppe im ersten Spiel. Obwohl unsere Spielerinnen sehr motiviert waren, kam die „kalte Dusche“ sofort. Die Hamburgerinnen nutzten die erste Lücke in der Abwehr (2.Spielminute) und erzielten die 1:0 Führung. Danach konnte unsere Mannschaft das Spiel ausgeglichen gestalten. Die spiel- und ballsicheren Mädchen vom Gymnasium Heidberg kombinierten sich zwar bis zum Strafraum, aber die Abwehr um Kapitän Vivian Klöppel war nun stabiler und ließ kaum Torchancen zu. Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde unsere Mannschaft mutiger und erspielte sich auch Tormöglichkeiten. So ging es in die Pause. Unsere Mädchen munterten sich gegenseitig auf und nahmen sich vor, das Spiel noch zu „drehen“. Doch kaum rollte der Ball in der zweiten Halbzeit, sorgte ein klassischer Torwartfehler von Adina Heller für das 2:0. Zur Freude der Hamburgerinnen rollte der Ball ihr durch die Beine. Nun hatten die Norddeutschen leichtes Spiel. Sie verwalteten das Ergebnis, hatten noch einige Torgelegenheiten und erzielten in der Schlussphase noch das verdiente 3:0. Ein deutliches Aufbäumen auf unserer Seite war nicht zu erkennen. Im zweiten Spiel ging es gegen den Landessieger aus Sachsen. Das Herder-Gymnasium Pirna hatte sein erstes Gruppenspiel gewonnen. Mit diesem Erfolgserlebnis im Rücken bestimmten sie die Anfangsphase und gingen 1:0 in Führung. Eine Angreiferin der Sachsen erlief sich einen leichtfertigen Rückpass unserer Abwehr und vollendete sicher. Doch nun erwachte endlich der Kampfgeist bei uns. Innerhalb von 15 Minuten korrigierten wir das Ergebnis auf 3:1. Zweimal Nelly Juckel und einmal Jenny Busch erzielten die Tore. Bei diesem Stand ging es in die Halbzeitpause. Wie erwartet drängten die Mädchen aus Pirna mit Beginn der 2.Halbzeit vehement auf den Anschlusstreffer. Doch die Abwehrspielerinnen Alisia Stock und Seline Andla vereitelten konsequent die Flügelläufe ihrer Gegnerinnen, so dass die 3:1 Führung bis zum Spielende behauptet werden konnte. Im dritten und letzten Gruppenspiel kam der Gegner aus Baden-Württemberg vom Gymnasium Walldorf. Diese Mannschaft hatte ihre bisherigen Spiele verloren. Doch auch die Walldorferinnen ließen in der Anfangsphase den Ball gut laufen. Gegen die Angriffswucht unseres Teams waren sie allerdings machtlos. Wiederum eröffnete Nelly Juckel den Torreigen. Jenny Busch, Annabella Tänzler und Alisia Stock erhöhten schließlich auf eine beruhigende 4:0 Führung. Erst kurz vor Spielende erzielten die Walldorferinnen den Ehrentreffer. Dies bedeutete Platz 2 für das Friedrichgymnasium nach Abschluss der Vorrunde und hieß auch mindestens Platz 8 in der Endabrechnung des Bundesfinales.

Am zweiten Spieltag war entsprechend dem Turnierplan der Erste der Gruppe B unser Viertelfinalgegner: das Sportgymnasium Neubrandenburg. Diese Mannschaft hatte mit 3 Siegen und 12:0 Toren ihre Gruppe souverän gewonnen. Der Landessieger aus Mecklenburg-Vorpommern war uns in allen Belangen überlegen. Bis zur Halbzeitpause nach 20 Minuten konnte der Rückstand mit 0:3 noch in Grenzen gehalten werden. Doch in der 2.Halbzeit machten sich die athletischen und konditionellen Vorteile der Neubrandenburgerinnen bemerkbar. Sie erhöhten auf 8:0 und nur einigen Glanzparaden von Torhüterin Adina Heller ist es zu verdanken, wir nicht mit einer zweistelligen Niederlage vom Platz gingen. Zum zweiten Turniertag waren extra die Vertreter der Schulleitung (Herr Lahr und Herr Busch) angereist. Im Qualifikationsspiel für die Plätze 5 bis 8 wartete nun die Bertolt Brecht-Schule aus Nürnberg als Bayernsieger. Noch deprimiert von der hohen Niederlage im Viertelfinale spielte unsere Mannschaft mutlos und wurden von den Mädchen aus Nürnberg in der ersten Halbzeit förmlich überrannt. Bei uns klappte fast nichts und die Nürnbergerinnen zogen ein gutklassiges Kombinationsspiel auf. Mit einer beruhigenden 3:0 Führung ging der Bayernsieger in die Halbzeitpause. Generell muss man feststellen, dass alle Turnierspiele auf einem hohen fußballerischen Niveau verliefen. Die Betreuer und Trainer motivierten die Altenburger Mannschaft noch mal. Wie verwandelt betraten unsere Spielerinnen das Spielfeld. Um jeden Ball, um jeden Meter wurde gekämpft und Nelly Juckel sorgte für die Tore. Als Krönung ihrer Torgala verwandelte sie in der 35. Minute einen Handstrafstoß zum viel umjubelten 3:3. Doch die Aufholjagd hatte Kraft gekostet. Zwei Minuten vor Spielende wurde eine Flanke der Nürnbergerinnen zu kurz abgewehrt und ein Nachschuss schlug in unserem Tor ein. Damit war dieses Spiel entschieden.

Am dritten und letzten Turniertag ging es für unsere Mädchen gegen den Gastgeber von der Merian-Schule aus Berlin. Für das Spiel um Platz 7 war erneut Hilfe aus der „Heimat“ angereist. Herr Rothe aus der Fachgruppe Sport unterstützte die Mannschaft. In einem ausgeglichenen Spiel setzte unser Team auf das schnelle Umschaltspiel. Doch unsere Sieben (Kleinfeld) machten es den Mädchen aus der Hauptstadt zu leicht.

Unaufmerksamkeiten in Abwehr begünstigten die 2:0 Führung der Berlinerinnen. Wieder war es Nelly Juckel, die mit einer Energieleistung den 1:2 Anschluss herstellte. In einer umkämpften zweiten Halbzeit ging es hin und her mit Chancen auf beiden Seiten. Doch die letzten fünf Minuten wurden besonders turbulent. Zunächst erhöhte Berlin auf 3:1 und das Spiel schien gelaufen. Fast im Gegenzug verkürzte Alisia Stock mit einem schönen Sololauf auf 2:3. Unsere Mannschaft warf ihre letzten Reserven in den Angriff und erhoffte sich noch ins Neunmeterschießen zu retten. Die Berlinerinnen nutzten jedoch in der letzten Spielminute einen Konter zum Endstand von 2:4.

Ein beachtlicher achter Platz wurde im Turnier der besten 16 Schulmannschaften Deutschlands in dieser Wettkampfklasse erreicht. Es war eine erlebnisreiche und sehr gut organisierte Turnierwoche beim Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ in Berlin, die allen Spielerinnen sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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