Schon Tage vorher war unsere Studienfahrt ins unbekannte England Dauergespräch. „Hast du schon ein Gastgeschenk?“. Dies war wohl die häufigste Frage, denn was das beste Präsent sei, wusste niemand genau. Doch schlussendlich hatten wir alle etwas gefunden und auch das Kofferpacken am Sonntag um 3 Uhr abgeschlossen. Denn zu diesem Zeitpunkt trafen wir uns, um gemeinsam von unserem Gymnasium aus, in „See zu stechen“.

Trotz Zeitumstellung erschienen alle pünktlich und als jeder seine wichtigsten Papiere zur Kontrolle den Lehrern vorgezeigt hatte, legte sich die allgemeine Nervosität und die Reise konnte beginnen. Die nächsten Stunden der anstrengenden Hinfahrt verbrachten wir mit Schlafen, Lesen, Quatschen und Kartenspielen. Am späten Nachmittag erreichten wir Calais und genossen es, uns endlich die Füße für knapp zwei Stunden ,,vertreten" zu können. Außerdem waren wir froh, es bald geschafft zu haben. Durch die größtenteils leeren Straßen kamen wir etwas früher als geplant in Eastbourne an. Nun ging das Zittern erst richtig los, denn wir wussten noch nicht, in welche Gastfamilie wir kommen sollten und was uns erwartete. Nach und nach holten die Gasteltern uns ab und der Bus leerte sich. Die Familien hatten Sandwiches oder etwas ande-res Leckeres zu essen vorbereitet. Nachdem wir uns kurz kennen lernten, fielen wir auch schon ins Bett, denn nach dieser fast 17-Stunden-Fahrt war auch der Letzte völlig erschöpft. Am nächsten Tag stand eine Orientation-Rally an, um unseren Aufenthaltsort näher zu er-kunden und die Schüler und Lehrer hatten auch Zeit die ersten Einkäufe zu tätigen. Danach besuchten wir die Stadt Hastings, die ebenfalls am Meer liegt. Diesen Tag ließen wir in unseren Gastfamilien oder bei einem gemeinsamen Supermarktbe-such ausklingen. Am dritten Tag hieß es dann: ,,Auf nach London". Mit riesiger Vorfreude fuhren wir etwa zweieinhalb Stunden in die Hauptstadt Großbritanniens. Wir hatten Zeit, um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu entdecken und auch die Shopping-Herzen schlugen höher. Ein paar Stunden später ging es (teilweise wehmütig) wieder zurück nach Eastbourne. Viel stand auch am nächsten Tag auf dem Programm. Wir fuhren um neun Uhr Richtung Brighton los. Die Lehrer hatten noch eine "tolle" Überraschung geplant, denn wir durften uns bei einem lockeren Küstenspaziergang bei gefühlten 35°C im Schatten mal so richtig auspo-wern. Nach diesem anstrengenden Vormittag fuhren wir dann endlich nach Brighton. Dort besichtigten wir unter anderem den Royal Pavilon. Später ging es schnell zurück nach East-bourne, um sich für den Abend fertig zu machen. Um 19 Uhr gingen wir dann gemeinsam in eine Diskothek in der Stadtmitte. Alle genossen diesen gemeinsamen Abend und hatten viel Spaß. Am letzten Tag in England trafen wir uns nur mit den Lehrern am Bahnhof und konnten dann den Rest des Vormittags selber planen. Doch viel Zeit hatten wir nicht, denn wir mussten ja auch noch packen und alles für die Rückfahrt vorbereiten. Wir verabschiedeten uns teilweise herzlich von unseren Gastgebern und so konnte es nun um 14 Uhr zurück nach Deutschland gehen. Am Freitag kamen wir dann gegen acht Uhr früh wieder in Deutschland an, wo uns unserer Familien frohen Herzes empfingen. Zu Hause gab es dann viel zu erzählen. Es braucht sicherlich länger um sich ein genaues Bild von der englischen Kultur zu machen, aber wir gewannen erste Eindrücke. Abschließend kann man sagen, dass wir alle eine erlebnisreiche und äußerst interessante Reise hatten. Wir konnten unsere Sprachkenntnisse ver-bessern und erlernten neue geografische Arbeitsmethoden. Aber wir hatten auch viel Spaß als Gruppe und lernten uns auch untereinander besser kennen. Wir wissen jetzt, wie das Leben in einer englische Familie abläuft, auch wenn nicht jeder diese Lebensweise gut findet.

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