Am 6. Mai 2014 besuchten die Klassen 8c und 7c das von 1989 bis 1992 gebaute Wasserwerk in Zeigerheim. Nach einer 2 ½ stündigen Busfahrt kamen wir bei der Thüringer Fernwasserversorgung an. Hier werden hauptsächlich Trink- und Talsperrenwasseruntersuchungen gemacht.

Kurz nach unserer Ankunft und einer netten Begrüßung wurden wir in 3 Gruppen aufgeteilt. Der ersten Gruppe, den Comeniusfahrern, wurde von Frau Müller das Labor gezeigt. Hier werden hauptsächlich Trink- und Talsperrenwasseruntersuchungen gemacht. Im biologischen Labor, wo die Qualität des Wassers untersucht wird, hatten wir die Möglichkeit durch Kieselalgen verunreinigtes Wasser anzusehen. Im nächsten Raum, dem Mikrobiologischen Labor werden Krankheiten im Wasser untersucht. Zum Beispiel mit einem mikrobiologischem Parameter, der die Anzahl der Bakterienkolonien pro Milliliter feststellt. Weiterhin hatten wir die Chance bei den verschiedenen Verfahren der Plasmamessung, Ionentrennung, Spurenanalytik und pH-Wertmessung dabei zu sein. Unsere Führung wurde von Frau Bauer fortgesetzt. Zur Thüringer Fernwasserversorgung gehören zwei große Trinkwasseraufbereitungsanlagen in Luisenthal (Talsperre Ohra) und in Zeigerheim (Talsperre Leibis/Lichte). Unser Altenburg wird als weitentferntester Kunde über Leibis/Lichte mit Trinkwasser versorgt. In einem spannenden Vortrag erfuhren wir, dass das Wasser durch Algen, Bakterien oder Wasserflöhe verunreinigt sein kann, diese gelangen zum Beispiel durch Reparaturarbeiten an den Rohrleitungen hinein. Außerdem kann das Wasser eine lehmige oder tonige Färbung haben, die durch die Stoffe Eisen und Mangan hervorgerufen wird. Nach der Einführung betraten wir eine sehr kühle Halle, in der einige von uns bei Temperaturen von 5°C bis 8°C fast erfroren wären.

Dort begegnen sich eingehende Leitungen, von der Talsperre kommend, die ins Wasserwerk geleitet werden und ausgehende Leitungen, die vom Wasserwerk zur Versorgungsstelle weitergeleitet werden. Alles hier wird von Computern überwacht. Dazu gehörten zum Beispiel Druck, Druckfluss und Temperatur.

Nach dem Verlassen der Kühlhalle betraten wir einen Raum, in dem das Wasser mit Ozon behandelt wurde. Wir erfuhren, dass das Rohwasser aus der Talsperre durch 1,2m breite Leitungen in die Halle fließt. Dabei werden kleine Mengen von Ozon eingesprüht. Dort herrschen strenge Sicherheitsmaßnahmen, denn schon eine kleine Menge Ozon kann giftig für den Menschen sein. Das Ozon dient dazu, zu entfernende Inhaltsstoffe zu oxidieren und den Reinigungsprozess zu beschleunigen. Durch die Zugabe von Aktivkohle wird das überflüssige Ozon abgebunden, wodurch das Wasser schwarz wird. Anschließend gelangt das Wasser in die Chemikalienhalle. Dort angekommen erklärte uns Frau Bauer weiterhin, dass das Wasser mit Kalk und Kohlendioxid versetzt wird, um eine angemessene Mineralisierung zu erhalten und, da das Wasser in Zeigerheim zu weich ist, zusätzlich mit Calciumcarbonat aufgehärtet wird. Danach wird das Wasser in sechs Filter geleitet, der aus 2 Schichten besteht. Sehr überrascht hat uns die Tatsache, für die Spülung eines Filters 400 m³ Wasser in 6 Minuten benötigt werden. Die normale Filtration dauert dabei ca. ½ Stunde. Im Anschluss wird das Wasser noch einmal desinfiziert.

Im letzten Teil wurden wir in die Zentrale des Wasserwerks im Erdgeschoss geführt. Dort konnten wir die zahlreichen Computer zur Überwachung, sowie zur Mengenregulierung der zugeführten Stoffe sehen. Außerdem wurde uns auf einer Karte veranschaulicht, wie weitreichend das Versorgungsnetzwerk ist. Die letzte Information, die wir erhielten war, dass das Wasserwerk Zeigerheim täglich rund 44.000 m³ Wasser aufbereitet! Am Ende unseres Ausflugs fuhren wir in einer wesentlich ruhigeren Busfahrt, an der auch der Busfahrer einen großen Anteil hatte zurück. Wohlbehalten kamen wir alle wieder am Anger an.